Nein, an einem MBSR-Training teilzunehmen kann sogar manchmal etwas stressig sein. Denn es geht nicht darum einen entspannten Zustand zu erreichen, sondern ganz bewusst alle Phänomene so wahrzunehmen wie sie sind. Das kann zunächst dazu führen, dass sich ich unangenehme Körperempfindung zunächst stärker anfühlen (z.B. pausenloses Denken, emotionale Achterbahn, körperliche Befindlichkeit. Denn wer achtsamer wird, empfindet auch intensiver.  Das hängt damit zusammen, dass wir bewusster wahrnehmen. Das ist ganz normal und ein Zeichen für erhöhte Achtsamkeit. Dennoch stellt sich für die meisten Teilnehmer während der Übung oft auch Entspannung ein, muss aber nicht. Wenn wir auf diese Weise üben, ist plötzlich die Anspannung nicht mehr so gewichtig und verliert ihren stressauslösenden Charakter. Entspannung ist daher eher eine Art Nebenprodukt, nicht jedoch der Sinn und Zweck von MBSR. Die Übungen im MBSR Kurs zielen auf verschiedene Bereiche ab. Schulung des Geistes (Gedanken), der Körperwahrnehmung und der Emotionen. Es geht um die Verbindung von Körper, Geist und Seele und ist somit nicht, wie bei reinen Entspannungskurse losgelöst und einzeln zu betrachten, sondern die Übungen wirken auf die Gesamtheit des Menschen. MBSR ist somit ein ganzheitliches Trainingsprogramm zur Stressbewältigung und nicht zuletzt zur Persönlichkeitsentwicklung.